Naturstein ist eines der dauerhaftesten Materialien im Außenbereich. Gleichzeitig gehört er zu den Baustoffen, die am häufigsten falsch gepflegt werden. Wir erleben immer wieder: Schon kleine Fehler bei der Reinigung können dauerhafte Flecken oder Aufrauungen verursachen. Das gilt besonders für empfindliche Steine wie Sandstein oder Kalkstein – aber auch robuste Granitflächen profitieren von einer richtigen Pflege.
In diesem ausführlichen Leitfaden fassen wir zusammen, was sich in unserer täglichen Arbeit bewährt hat, welche Mittel im Baumarkt eher schaden als helfen und wie du mit überschaubarem Aufwand Naturstein viele Jahre schön hältst.
1. Die häufigsten Verschmutzungen – und was wirklich dagegen hilft
Naturstein ist nicht gleich Naturstein. Ein Granitpflaster reagiert anders auf Verschmutzung als ein poröser Sandstein. Umso wichtiger ist es, den Schmutz richtig einzuschätzen. Hier die häufigsten Fälle aus unseren Projekten:
- Moos & grüne Beläge: entstehen durch Feuchtigkeit und wenig Sonne. Lösung: pH-neutrale Steinreiniger oder schonende Bürsten, keinesfalls Chlorprodukte.
- Ölflecken (Auto, Grill, Fahrradkette): eines der schwierigsten Themen. Lösung: Öl- und Fettlöser speziell für Stein. Bei frischen Flecken helfen Bindemittel oder Katzenstreu, NIE Wasser.
- Rostflecken: entstehen durch metallische Möbel, Spielgeräte oder Blumenkübel. Lösung: Rostentferner auf Oxalsäure-Basis – aber nur für säureresistente Steine wie Granit!
- Laubflecken: besonders unter Bäumen. Lösung: milde Steinseife + Bürste. Bleiben sie lange drauf, ziehen sie tiefer ein.
Wir verwenden bei Ökobalance ausschließlich Reinigungsmittel, die ausdrücklich für Naturstein freigegeben sind. Der häufigste Fehler ist der Griff zu „Terrassenreiniger“ aus dem Baumarkt – die sind oft stark alkalisch oder sauer und greifen die Oberfläche an.
2. Hochdruckreiniger – wann erlaubt und wann gefährlich?
Ein Thema, das häufiger Diskussionen auslöst als jedes andere: Darf man Naturstein mit einem Hochdruckreiniger reinigen? Die ehrliche Antwort: Es kommt extrem auf Stein und Düse an.
Sicher ist der Einsatz nur, wenn …
- du einen harten, dichten Stein wie Granit oder Basalt hast,
- eine Flachstrahldüse benutzt (KEIN Rotationsstrahl!),
- mindestens 20–30 cm Abstand hältst,
- und die Fugen stabil sind.
Bei Sandstein, Kalkstein oder anderen weichen Gesteinen ist ein Hochdruckreiniger fast immer tabu. Der Strahl rauht die Oberfläche auf, macht sie anfälliger für Feuchtigkeit und lässt sie langfristig schneller verschmutzen.
Wie wir in der Praxis reinigen:
In 80 % der Fälle verwenden wir eine Bürste, warmes Wasser und pH-neutrale Steinseife. Bei stark verschmutzten Flächen arbeiten wir mit Schrubbern und langsamem Druckaufbau – niemals direkt mit voller Leistung.
3. Imprägnierung – sinnvoll oder unnötig?
Viele denken, dass eine Imprägnierung Naturstein „versiegelt“. Das ist nicht korrekt. Eine gute Imprägnierung ist dampfdiffusionsoffen, lässt den Stein also „atmen“, schützt aber vor Feuchtigkeit, Öl und Schmutz.
Wann wir eine Imprägnierung empfehlen:
- bei hellen Steinen (fleckanfälliger),
- bei Grillplätzen & Sitzbereichen,
- bei Terrassen unter Bäumen,
- bei porösen Steinen wie Sandstein.
Bei dunklen Granitflächen ist eine Imprägnierung häufig nicht zwingend – sie erleichtert aber die Reinigung deutlich, besonders bei öligen Flecken.
Wie lange hält so etwas?
Realistisch 2–5 Jahre, abhängig von Nutzung, Witterung und Reinigungsgewohnheiten. Man erkennt das Nachlassen daran, dass Wasser nicht mehr perlt, sondern einzieht.
4. Typische Fehler – und warum sie später teuer werden
- „Kraftreiniger“ aus dem Baumarkt verwendet: führen zu Ausblühungen, Verfärbungen, Ausbleichen und rauen Oberflächen.
- Rotordüse im Hochdruckreiniger: fräst die Oberfläche auf – bei Sandstein irreparabel.
- Ölflecken mit Wasser behandeln: Öl und Wasser vermischen sich nicht, der Fleck wird größer.
- Imprägnierung ohne vorherige Tiefenreinigung: schließt Schmutz ein und macht ihn permanent.
Die häufigste Ursache für spätere Probleme ist allerdings Staunässe rund um die Fläche. Wenn Fugen permanent nass sind oder Wasser nicht richtig abläuft, verschmutzt Naturstein deutlich schneller – selbst, wenn er hochwertig ist.
